Alex Cio im Stadtgarten Nürnberg, Fotografiert von Anna Sperber

Mein Blog


Das Bloggen ist aus der Mode gekommen, und wurde teils durch Vlogger ersetzt. Oft wenn ich den Begriff Blogger höre, dann steht er im Zusammenhang mit einem Profil auf einem sozialen Netzwerk, Bildern und Filme die dort geteilt werden, aber das ist nicht die ursprüngliche Art zu Bloggen. Soziale Netzwerke funktionieren anders als eine Webseite mit eigener Domain.

Die Idee für diesen Blogbeitrag entstand in einem Impuls den ich im Buch von Jeff Jarvis in seinem Buch „What would Google do“ las. Es ging dabei um die Zeit kurz bevor die ersten grösseren Netzwerke wie Facebook, Twitter und andere entstanden. Anfang 2000 war es normal, dass man Blogbeiträge über eine Webseite veröffentlicht oder zumindest eine Subdomain bei Blogger oder Tumblr hatte und so seine Gedanken veröffentlichen konnte. Das war bevor es über Netzwerke weit aus einfacher wurde, weil man sich schnell anmelden konnte und alles hatte, was ein Publishing Tool benötigt. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass man begann unter der Domain der Netzwerke zu veröffentlichen und somit auch nach ihren Regeln.

Der Unterschied ist ein kleiner, aber die Auswirkungen sehr gross. Wer einen Blogbeitrag veröffentlicht, der hat einen Eintrag im Internet, und kann auch von Google gefunden und seinen Suchergebnissen hinzugefügt werden. Wenn wir jedoch einen Beitrag auf Facebook teilen, dann sieht man Beiträge auf Seiten teils schon in den Suchergebnissen, aber nicht von Profilen. Wer einmal ein Profil unangemeldet bei Facebook besucht, der wird nicht viel zu sehen bekommen, wenn das Profil nicht öffentlich geschaltet ist. Selbes gilt z.B. für Instagram-Beiträge. Besucht man ein Profil, wird man nach ein paar scrolls zum Anmelden aufgefordert und sieht nichts mehr. Google mag also ein paar der Beiträge sehen, und aufnehmen, aber sie sind auch schnell wieder weg. Google belohnt aber nur Seiten die beständig Inhalte produzieren, und wird alles andere ganz weit hinten in Suchergebnissen zeigen.

Nun muss jeder für sich mal überlegen, wo wir Informationen Suchen. Wenn wir Informationen sammeln, mag das selten auf sozialen Netzwerken passieren, evtl Twitter. Hauptsächlich verwende ich für die meisten Dinge Google oder Ecosia. Wenn überhaupt findet man Beiträge in Netzwerken die auf eine Seite weiterleiten. Mir ist selten passiert dass ich Facebook oder Instagrambeiträge als Suchergebnis bekam. Maximal das Profil einer Person wenn das gut beschrieben ist. Information wird aber wenn dann über Internetseiten geteilt und verteilen sich dann über Beiträge weiter in den Netzwerken. Wer nur in diesen Netzwerken bleibt, kann somit nur dort auch die Menschen erreichen die sie verwenden, und bleibt von allen anderen und Suchergebnissen fern. Ganz selten suchen Menschen die Öffentlichkeit um klein zu bleiben, und deshalb sollten wir alle versuchen die Wege zu nutzen Informationen zu teilen wie es am besten funktioniert. Und zwar selbst gehostet.

Falls ihr Lust habt euch selbst eine Webseite anzulegen oder jemanden braucht der euch dabei hilft, gebt mir bescheid. Falls ihr noch nach einem Ort sucht, an dem man günstig eine Webseite hosten kann, dann kann ich euch Netcup empfehlen, wo ich bisher meine eigenen Webseiten als auch die von Freunden abgespeichert habe. Hin und wieder unterstütze ich andere Künstler mit einer Webseite, damit sie so noch mehr Menschen mit ihrere Kunst erreichen. Hier ein paar Beispiele der Webseiten die in den letzten Jahren entstanden sind:


Warum ich so lebe wie ich lebe

Immer wieder fragen mich Leute, wie es dazu kam, dass ich ohne Wohnung lebe und immer wieder herumreise, und dass sie das nicht könnten, weshalb ich das ganze einmal in ein Video gepackt habe und ganz am Anfang anfing, genau genommen, 2013! :)

2013 wurde ich grade fertig mit meinem Studium in Wirtschaftsinformatik und hatte mich direkt dafür entschieden App Entwickler werden zu wollen. Ich fand den Gedanken super, selbst eigene Programme für mein Phone erstellen zu können, und fing einige Monate später an.

Nach dem Wechsel in den Beruf, einer 40 Stunden Woche, habe ich wieder viel neues gelernt und für 3 Jahre als Softwareentwickler für iOS-Apps und auch Unity 3D Spiele verbracht, woraufhin ich für 6 Monate noch als Social-Media-Manager bei meiner vorherigen Firma arbeitete. Diese Zeit hat mir sehr viel neue Inspiration gebracht, ich habe gelernt stärker in Konzepten zu denken, Hintergrund der Spieleentwicklung mitgenommen und auch wie man seine Ideen mit der Öffentlichkeit teilt. Nur stellte ich mir immer mehr die Frage, ob das alles sei und ob es vielleicht für mich etwas gibt das mich mehr erfüllt. Ich wollte aktiv beitragen an gesellschaftlichen Problemen um uns herum zu helfen, auch wenn nur im Kleinen, und mit jedem Impuls von anderen um mich herum hatte ich noch mehr den Drang einen Weg zu finden wie ich diese Dinge anpacken kann.

Der Drang war so groß, dass ich im Juli 2016 meinen Job kündigte und anfing mir selbst das Filmen beizubringen, als auch die Themen die mich beschäftigen mit anderen über die sozialen Netzwerke zu teilen, mich auszutauschen und auch von anderen inspiriert zu werden. Dies etwas zur Vorgeschichte, den Rest erzähle ich euch in diesem Video.

Alex Cio in seinem neusten Video 'Warum ich so Lebe wie ich lebe'

Hat meine Arbeit influence

Ich arbeite fast täglich an Filmen, die ich auf meinem YouTube Kanal, aber auch auf Instagram, Twitter und Facebook teile und dabei immer mit dem Ansporn etwas neues zu entdecken, und das was ich finde zu teilen. Es geht weniger darum etwas geniales zu entdecken. Viel mehr, die Kleinigkeiten die um einen herum sonst wegfallen zu zeigen und sich damit zu beschäftigen. In einem Interview im Studio B11 mit Julian, einem der Künstler, beschrieb er das so:
„…Alex Auftrag ist zu Senden, als Eigenleistung, des Senden wegens…“

Dahinter steckt die Idee, dass das was ich mache eventuell nicht mein Umfeld interessiert, und auch nicht interessieren muss, es aber bestimmt Menschen irgendwo auf der Welt gibt, die momentan an ähnlichen Projekten arbeiten, mit denen man sich verknüpfen könnte um sich gegenseitig Feedback geben zu können, zu Inspirieren und einfach das Verständnis von jemandem zu haben, der das versteht, was man macht. Angefangen im November 2016 teile ich fortan regelmäßig Projekte an denen ich arbeitete, Menschen die ich treffe und die selbst an etwas arbeiten, meine Ideen und Gedanken und auch verschiedene Orte in der Stadt, in der ich gerade lebe. Früher, hätte man etwas alleine gemacht und hätte es vll nur mit wenigen um sich herum teilen können. Heute kann man alles machen, mit der Sicherheit, dass jemand anders auf der Welt das selbe ähnlich macht.

In den letzten Jahren habe ich gelernt mit diesem Flow zu arbeiten, dadurch neue Menschen kennenzulernen mit denen ich an neuen Projekten arbeite und die ich mit meinen Skills in Film und Social Media unterstützen kann, die mich aber auch in meinen Ideen bereichern. Wenn ich nicht an Aufträgen arbeite, arbeite ich an meinen Projekten und übe bzw. lerne ständig neues damit ich dann, wenn jemand etwas von mir braucht, bereits Ideen mitbringe. Es gibt für mich nur eine Vorgabe: Ich muss meine Kanäle aktiv halten. So aktiv wie möglich, sonst kein Flow!Das bedeutet viel Verzicht andere Menschen zu treffen, andere Serien oder Filme zu sehen, und allgemein nicht viel zu konsumieren. Verzicht auch auf Konsum an sich, denn je mehr ich konsumiere, desto mehr muss ich fremde Aufträge annehmen.

„Meinst du das was du machst hat einen Einfluss?“

Es gibt Menschen die finden das interessant was ich mache und bewundern es, was wohl mit unter das größte Feedback für mich ist. Andere nehmen es als Ansporn selbst irgendwas anzupacken, was letzten Endes auch Sinn von allem ist. Dann gibt es noch die, die das nicht greifen können, denen das was ich mache nichts sagt. Mit dieser letzten Gruppe lande ich leider seit Jahren regelmäßig in Diskussionen über das was ich mache. Es sind oft Fragen, die das was ich mache so grundlegend obsolet reden, während ich gleichzeitig mich auch in der Pflicht sehe, über meine Arbeit aufzuklären, wenn ich möchte, dass man sie versteht. Das war zumindest das, was ich als das einzig richtige gesehen und für Jahre probiert habe.

Das mag sich lästig anhören und es hat mir auch sehr viel Zeit gekostet, aber gleichzeitig habe ich durch all die Menschen die ich traf auch neue Perspektiven lernen können. Ich verstand immer mehr, dass es ein ganz anderes grundlegendes Problem gab, als meine Arbeit und die darin enthaltenen Ideen. Mir kommt es so vor als wären wir kollektiv übersättigt von diesen Netzwerken, der Art des unaufmerksamen Konsums, was auch immer wieder deutlich wird, wenn wieder jemand online aktiv kommuniziert, dass es jetzt wieder eine Pause gibt. Viele die diese Netzwerke nutzen, sie aber nicht zum Arbeiten verwenden kommen immer wieder in die Überforderung die der unendliche Konsum von Social Media mit sich bringt. Es passiert immer wieder. Gleichzeitig schauen ganz viele nur zu, beobachten oder haben eventuell noch nie eines verwendet, aber wissen aus den Meinungen anderer, was sie darüber denken sollen. 2005 kamen die ersten Netzwerke auf, und wir begannen sie zu verwenden, aber wenn man mit den Dingen nichts anstellt, dann bleiben sie lediglich ein Ort an dem man Inhalte abruft. Und es kommen immer wieder neue dazu. Viele verwenden nur eines der Netzwerke, eben das was die Freunde verwenden. Und ein ganz großer Teil belächelt das Ganze, denn man kennt die Perspektive nicht, versteht nicht die Möglichkeiten und rechnet dem ganzen dann dadurch auch keinen Wert zu. Und das wird auch die nächsten Generationen aufhalten endlich neue Arbeitsplätze zu entdecken, digitale Formen die uns neue Möglichkeiten bieten werden.

Mir wurde noch etwas viel wichtigeres bewusst: Mit all der Technologie und der Geschwindigkeit in der wir uns momentan bewegen, entwickelt sich alles exponentiell schnell und das was wir noch vor 10 Jahren kannten wird in 10 Jahren abgelöst sein. Wir behandeln unsere Netzwerke oft maximal als Fernseher in dem wir scrollen und Videos oder Bilder abrufen, Chatten, aber wir beschäftigen uns nicht mit ihnen. Ganz im Gegenteil, wir nutzen das Internet in einer ganz anderen Form als noch vor 10 Jahren, wir teilen nicht mehr so viel auf eigenen Webseiten, weil wir in unseren Netzwerken unsere Blasen bedienen. Viele besitzen keine Webseite. Die meisten besitzen teilweise nicht mal mehr einen Computer mit dem sie aktiv eine Webseite wie früher einrichten könnten und erreichen dadurch auch nur abgespeckte Funktionen der mobilen Version. Und damit kommt leider auch die fehlende Vorstellungskraft für das was möglich ist, weil wir bereits unterschiedliche Ansichten auf die Dinge haben, beeinflusst durch die Blasen um uns herum. Deshalb wurde mir auch klar, dass ich aufhören muss das was ich mache zu erklären, und die Zeit nutzen muss es zu machen um dann später klar zu machen, was es gebracht hat. Ich kann niemandem Ideen erklären die 10 - 15 Jahre in der Zukunft liegen werden, wenn man teilweise nicht mal das Passwort seines E-Mail Postfaches kennt. Wir werden wohl noch viel eher mehr unserer Freiheiten aufgeben, nur weil wir es anfänglich als einfacher empfanden, nicht zu lernen.

Goodbye altes #Neuland

Weisheit, und wie wir sie finden

Ich habe ein neues Buch gelesen, Weisheit, und wie wir sie finden worin Frédérik Lenoir das Thema Weisheit aus verschiedenen Aspekten betrachtet. Zum einen aus seiner eigenen Erfahrung wie sie zum Teil auf seiner Reise sammeln konnte. Aus einer philosophischen Sicht, mit Bezug auf Philosophen wie Montaigne, Nietzsche, Kant, Spinoza, Hegel und anderen und ihren Lehren die sie vor bereits vielen tausend Jahren definierten. Und zum Ende auch aus Sicht von Kindern, die bereits philosophieren, ohne zu wissen dass sie es machen.

Mit all den verschiedenen Beispielen und Erfahrungen die man durch das Buch sammeln kann, lernt man wie wichtig es ist zu verstehen, dass Weisheit etwas ist das man sich als Ziel setzen kann, aber nichts, dass man unbedingt erreicht, oder das man auch wenn man es erreicht hat wieder verliert. Viel mehr geht es darum daran an jedem Tag den man lebt weiter zu arbeiten, und noch weiser zu werden. Als Wegweiser dienen die eigenen Haupttugenden wie Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Klugheit. Sie beeinflussen sich teils gegenseitig wobei die Gerechtigkeit als eine der wichtigsten Tugenden genannt wird.

"Die Gerechtigkeit ist zweifellos die wichtigste Tugend, und Aristoteles nennt sie die >>vollkommene Tugend <<, weil sie den Rahmen für alle anderen Tugenden bildet. Man kann schließlich auch auf egoistische Weise klug, maßvoll oder tapfer sein. Ein Tyrann kann große Tapferkeit an den Tag legen, ohen diese Tapferkeit einem humanistischen Wert zu widmen. Gerechtigkeit wiederum ist zugleich ein universeller Wert - denn kein Leben innerhalb einer Gesellschaf ist ohne Gerechtigkeit möglich - und eine persönliche moralische Tugend."

Im laufe des Buches ist auch der Taoismus gefallen, dem ich ziemlich viel abgewinnen kann.

"Der Weise (oder der nach Weiheit Strebende) ist biegsam, flexibel, anpassungsfähig. Er ist niemals festgefahren in seinem Denken oder in seinem Betragen. Er gewöhnt sich somit daran, am Inneren die ständige Bewegung des Lebens auszugleichen, anstatt ihr durch dogmatisches Denken oder eine starre Haltung wiederstehen zu wollen."

Nach dem ich nun seit 4 Jahren selbständiger Filmemacher bin, gleichzeitig Aktivismus betreibe und versuche ganz neue Dinge zu entdecken, die ein vorgefertiger Rahmen niemals bieten würde, musste ich mich genau darauf konzentrieren diese Fähgikeiten weiter auszubauen. Ich musste loslassen von vielen alten Gewohnheiten. Mehr Bereitschaft zeigen, anderen mehr entgegenkommen, und viel aufmerksamer im Moment leben um auf Dinge zu reagieren die genau jetzt wichtig sind. Und auch wenn für mich immer wieder der Moment kommt in dem ich mir eine alte, gewohnte "Sicherheit" wünsche, denke ich an die Erfahrungen aus den letzten 4 Jahren und nehme für den Moment an dass ich biegsam, flexibel und anpassungsfähig bleiben muss, bis ich darin meine Sicherheit finde!

Ich brauche ein Buch über Taoismus! :)


Mein neues zu Hause im Lindley Lindenberg

Seit dem 1. Juli wohne ich offiziel in der Lindleystraße in Frankfurt, im Lindenberg Hotel. 6 Stöcke hoch, und die Front dient verschiedenen Communityaktivitäten

Am 6. Mai hatte das Hotel über seine sozialen Netzwerke 5 Zimmer an Künstler verlost. Über eine Freundin, ( Veronica Schucan ) habe ich von dem Ausschreiben mitbekommen und mich kurzer Hand mit einem Video beworben .

Instagram Post mit der Suche nach einem Artist in Residence

Nun besitze ich nach knapp 8 Monaten, nach dem ich meine Reise angefangen habe, wieder einen Platz an dem ich für die nächsten Monate wohnen kann. Es ist trotzdem Teil meiner Reise, aber gibt mir die Möglichkeit mich noch mehr auf das Filmen als auch meine Häkelprojekte zu konzentrieren, und Projekte wie z.B. diesen Blog für den ich bisher nie Zeit gefunden habe.

Am 1. Juli wurden wir durch das Hotel und die verschiedenen Communitybereiche geführt um unser neues zu Hause besser kennenzulernen. Mit mir sind noch 5 weitere Künstler eingezogen: Eva Simin, Ellen & Axel, T und Artur Becker. Im letzten Beitrag vom Lindenberg Hotel könnt ihr uns alle sehen. Mehr von uns allen aus dem Hotel kommt demnächst auf meinem YouTube Kanal.

Hier gehts zu den auserwählten Künstlern die ins Lindley Lindenberg einziehen durften.
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